In der Früh werden wir von lautem Geprassel geweckt – oh nein, es regnet und das richtig. Wir wollen uns ja nicht beschweren, denn die letzten zwei Wochen hatten wir erst einen Tag mit wenig Regen. Aber gerade heute wollen wir nach Andalsnes und mit dem Womo die Trollstiegen erklimmen. In der Ruhe liegt die Kraft und deshalb konsultieren wir erstmal das Netz. Für die nächsten vier Tage ist keine Besserung in Sicht, über der ganzen mittleren Westküste liegen Regenwolken. Da haben wir es wieder – Pläne sind nicht gut für uns. Aber wir sind ja flexibel und wissen jetzt auch (dem Internet sei dank) wo die Sonne scheint.
Wir packen zusammen und starten Richtung Oslo. Erfreulicherweise führt uns unser Weg nochmal ein ganzes Stück durch den Jotunheimer Nationalpark, diesmal zeigt er sich von einer ganz anderen Seite, die Berge sind flacher und alles ist grün. Bilder machen wir nicht, denn keiner von uns hat Lust, bei dem Wetter aus dem Auto zu steigen. Es ist genau das Richtige, um ein bisschen Strecke zu machen, denn Oslo ist nicht um die Ecke.
Ab Lillehammer zeigt sich wieder die Sonne und am Mjosa (der größte See Norwegens) entscheiden wir, dem Wettergott zu huldigen und das Ganze zu genießen. Am Abend sind wir ein bisschen wehmütig, die rauhe, bergige Westküste, die wir so lieben, liegt nun hinter uns. Hier ist es zwar auch schön, aber nicht mehr so überwältigend. Jetzt ist also der Moment gekommen, wo wir uns vom wilden Norwegen verabschieden und uns langsam wieder an die Zivilisation gewöhnen, damit wir zuhause keinen Kulturschock bekommen.