Heute wollen wir den Preikestolen erklimmen, die Sehenswürdigkeit im Rogaland und da wir schon von mehreren Leuten gehört haben, dass sich dort hunderte Menschen hochschieben, starten wir schon um sechs Uhr. Am Parkplatz angekommen staunt Andreas über die Gebühr von ca. 15 € – Willkommen im teuersten Reiseland Europas. Wir ziehen sofort los und müssen uns den Weg nach oben auch nur mit ganz wenigen Menschen teilen. Einige sind sogar schon wieder auf dem Weg nach unten, sie sehen alle glücklich aus und grüßen freundlich.
Nach 90 Minuten haben wir die berühmte Plattform erreicht und oben wartet auch schon die Sonne auf uns. Leider kann man den Fjord nicht sehen, er wird von einer dichten Wolkendecke verborgen, doch dies hat seinen ganz eigenen Charme und die Fotos an der Kante des Plateaus sind trotzdem überragend. Nach einem kleinen Picknick, treten wir den Rückweg an und jetzt sehen wir, welche Menschenmassen über den Rücken des Berges stolpern. Der Gegenverkehr sorgt auf beiden Seiten für Unmut, da der Weg sehr schmal, steil und steinig ist – an freundliches Grüßen ist nicht mehr zu denken. Außerdem sind wir geschockt, mit welchem Schuhwerk die Leute so losrammeln – Verletzungen vorprogrammiert. Am schlimmsten ist es, was Eltern ihren Kindern so an die Füße binden.
Wir kommen sicheren Fußes wieder unten an und verlassen gleich im Anschluss das Rogaland. Bei der Fahrt bleibt die Wolkendecke fest geschlossen – darüber hat es uns besser gefallen, aber die Landschaft ist trotzdem wunderschön. Nachdem wir ein paar Mal angehalten haben, um Fotos zu machen, müssen wir uns eingestehen, dass wir nicht alles festhalten können. Das muss man mit eigenen Augen gesehen haben.
Am späten Nachmittag kommen wir im Hordaland an und und werden von blauem Himmel und Sonnenschein begrüßt. Wir beschließen, mal auf einen richtigen Campingplatz zu fahren. Als wir unseren Platz zugewiesen bekommen, schauen wir uns beide an und wissen, hier wollen wir nicht bleiben. Wer hätte gedacht, dass wir mal „Angst“ vor vielen Menschen haben. Also ergreifen wir sofort die Flucht und suchen uns wieder ein Plätzchen in der Wildnis. Nahe eines tosenden Wasserfalls werden wir fündig und genießen den Abend.