Wann sagt man seiner Familie und den Freunden, was man vor hat? Darüber konnten wir nur eine kurze Zeit nachdenken und dann wurde es ein Selbstläufer. Die große Weltkarte im Wohnzimmer mit den vielen Pins musste irgendwie erklärt werden und man spricht zwangsläufig über Dinge, mit denen man sich ständig beschäftigt.

„Wir planen eine Weltreise!“

„Cool!“  und dann kommen fast immer die gleichen Fragen.

  1. Wie macht ihr das mit dem Job?
  2. Was wird aus eurer Wohnung?
  3. Was passiert, wenn ihr unterwegs krank werdet?
  4. Und wenn es nicht so läuft, wie ihr es euch vorstellt?
  5. Habt ihr keine Angst, das euch etwas passiert?
  6. Wie viele Koffer nehmt ihr denn für 12 Monate mit?
  7. Was kostet das eigentlich?

Unsere Antworten:

  1. Wir haben beide das Glück einen Arbeitgeber zu haben, bei dem man ein Sabbatjahr beantragen kann. Man lässt sich eine Zeit lang nur einen Teil seines Gehaltes auszahlen und den Rest bekommt man dann im Reisejahr. Der Vertrag läuft weiter und wenn wir zurückkehren, gehen wir wieder zur Arbeit.
  2. Da haben wir hin und her überlegt – Kündigen? – Untermieter? – Einfach behalten? Da wir unsere Wohnung lieben und bei der Entwicklung des Mietspiegels keine Chance haben, bei unserer Rückkehr eine vergleichbare Wohnung zu einem fairen Preis zu finden, werden wir sie einfach behalten. Und wie der Zufall immer so spielt, hat sich ergeben, dass die Verwandschaft in unserem Reisejahr einen Unterschlupf in Nürnberg braucht.
  3. Wir haben eine Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und in jedem unserer Reiseländer gibt es Ärzte und Krankenhäuser.
  4. Hmm – wir haben noch gar keine genauen Vorstellungen, was uns da erwartet. Es gibt nur die Idee von einer Reiseroute. Wir werden im Vorfeld keine Flüge oder Unterkünfte buchen , damit wir so unabhängig wie möglich sind. Dort wo es uns gefällt bleiben wir – wenn es uns irgendwo nicht gefällt, reisen wir weiter. Uns ist natürlich klar, dass es nicht immer so ablaufen muss, wie man es sich vielleicht erhofft. Da haben wir auf unseren bisherigen Reisen schon ein paar Erfahrungen sammeln dürfen. Aber es hat sich gezeigt, wenn man entspannt, flexibel und offen bleibt, gibt es immer eine Lösung. Und natürlich kann man im Gegensatz zu den unvorhersehbaren Problemen auch wunderschöne, unverhoffte Dinge erleben, die bei einer strengen Planung auch unwahrscheinlicher werden.
  5. Schon mal davon gehört, dass jemand in einer U-Bahn ausgeraubt wurde? Und trotzdem steigen jeden Tag tausende Menschen (auch wir) in die U-Bahn. Schon mal davon gehört, dass Menschen auf den Weg in den Urlaub einen Unfall hatten? Und trotzdem fahren tausende Menschen jedes Jahr mit dem Auto in den Urlaub. Schon mal davon gehört, dass ein Reisebus mit samt Insassen verunglückt ist? Und trotzdem fahren jeden Tag tausende Reisebusse Menschen durch die Gegend. … und so weiter und so weiter.

„Wenn du denkst, Abenteuer sind gefährlich – versuch`s mal mit Routine, die ist tödlich.“

Paulo Coelho

„Seien wir mal ehrlich, das Leben ist immer lebensgefährlich.“

Erich Kästner

  1. Bei dieser Frage haben wir uns schon mit dem Koffer durch den Regenwald stolpern sehen. Aber ein Koffer passt wirklich nicht zu unseren Reisevorstellungen. Wir werden mit dem Rucksack auf dem Rücken die Welt erkunden. Kerstin hat einen 50 Liter und Andreas einen 65 Liter Rucksack. Man muss das Ganze ja schließlich 12 Monate durch die Gegend tragen. Hier geht es ausschließlich um das Reisen und nicht um das Besitzen. Alles was wir unterwegs erwerben, werden wir in unserem Kopf nach Hause tragen. Und natürlich muss man auf bestimmte Dinge verzichten, die einem zu Hause unentbehrlich erscheinen. Wir haben keine Probleme damit, uns auf die wirklich wichtigen Sachen zu beschränken.

„Man reist am sichersten, wenn man weniger hat, was einem genommen werden kann“

Adolf Muschg

  1. Wenn wir wieder kommen, können wir euch sagen, was unsere Reise gekostet hat. Was andere für so eine Reise ausgeben, kommt immer darauf an, wie viel oder wenig Luxus man braucht. Manch einer würde nirgends hinfahren, wenn er nicht sicher wäre, jeden Tag eine Dusche und ein Bett zu haben. Wir können für eine gewisse Zeit auf beides auch mal verzichten. Uns geht es nicht darum, Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Wir wollen Länder, Menschen und Kulturen kennenlernen. Deshalb werden wir möglichst nicht in Hotels absteigen, sondern versuchen, bei Einheimischen unterzukommen. Ein Umstand der unser Reisebudget bestimmt schont.
Kategorien: Reisevorbereitungen