Gestern haben wir den ganzen Tag gefaulenzt, wir hatten den Campingplatz für uns alleine und haben ein bisschen das Womo aufgeräumt, Wäsche gewaschen, rumgesessen … Am Nachmittag sind wir dann mal nach Geiranger runter gefahren und haben uns umgeschaut. Es ist eine reine Touristenstadt, es gibt nur Souvenirläden, Hotels, Campingplätze und Kreuzfahrtschiffe im Hafen. Es ist schon bemerkenswert, dass da drei Kreuzer gleichzeitig im engen Fjord stehen und wenn sie auslaufen und ihre Signalhörner ertönen lassen, dann scheppert es ordentlich zwischen den Bergen. 

Heute Morgen stehen wir zeitig auf und packen unser Ränzchen für einen Angeltörn. Wir sind ziemlich aufgeregt, ohne Erfahrung und dann gleich in Norwegen auf einem Fjord. Vielleicht hätten wir es erstmal in einen kleinen Teich probieren sollen? Aber wir haben viele gute Tipps von erfahrenen Anglern bekommen und Kerstin möchte einen selbst gefangenen Fisch essen. Also geht es raus mit dem Boot und das Erste, was uns begegnet, ist die Aida. Das dicke Ende kommt im wahrsten Sinne des Wortes am Ende des Schiffes. Plötzlich kommen Wellen auf einen zu, da befürchtet man zu kentert in seiner Badewanne, bevor man die Rute ins Wasser gehalten hat. Kerstin, die an der Bootspitze sitzt, hebt so ab, dass ihr der Schrecken noch minutenlang in den Gliedern steckt. Halleluja, das war … puhhh. Also ab sofort heißt es, Abstand halten zu allem was größer ist als wir.

Als sich alle wieder beruhigt haben (das Wasser und Kerstin), wird noch schnell ein Stoßgebet an Opa Georg den Profiangler gesendet, damit das Ganze auch erfolgreich wird und dann – rein die Rute. Nach zwei Minuten wird auch schon von unten gezogen – Der erste Fisch? – Ja – und zum Glück erstmal was Kleines zum üben. Den hübschen Kleinen entlassen wir wieder in die Freiheit, als wir den Fang des Tages machen, einen ordentlichen Köhler (Seelachs) – da staunen wir nicht schlecht. Andreas holt das gute Stück raus, wie ein alter Angler. Fünf Stunden verbringen wir auf dem Wasser, haben viel Spaß und fangen auch noch andere Fische. Natürlich kommt ein Teil vom Fisch am Abend auf den Grill und es schmeckt sooooo lecker. Es ist ein ganzes Stück Arbeit, so einen Fisch vom Fjord auf den Teller zu bekommen, aber es ist wirklich aufregend und beim Essen genießt man ganz anders, als bei einem Fisch aus dem Supermarkt. 

Wie bedanken uns für das Erlebnis bei Thomas für die Angel und das Equipment, bei Detlef für die vielen guten Tipps und natürlich bei Opa für die Portion Glück. Petri Dank

Kategorien: 2016 - Skandinavien